Im Rahmen der „SUPERSAMPLE: Pixels at an exhibition“ Videospiel Kunstausstellung stellen wir einige der Künstler kurz vor.
Heute: Im Interview der Illustrator Till Mantel aus Hamburg, Deutschland.
Bitte stell dich kurz vor:
Ich bin Till Mantel, 31 Jahre alt, aufgewachsen in Lübeck, wohnhaft in Hamburg
Wann und Warum hast du mit der Malerei angefangen?
Gleich nach meiner Geburt habe ich mit dem Zeichnen angefangen und entwickle mich seitdem so circa alle 5 Jahre ein wenig weiter.
Wie hast du dir deine Techniken angeeignet bzw. welche verwendest du?
Manche meiner Arbeiten sehen aus wie kommerzielle Medienprodukte und werden auch als solche verkauft, bei meiner Malerei benutze ich jedoch einen naiveren Stil, der vermutlich ein wenig an Fan Art erinnert.
Welches Interesse verfolgst du in deinen Arbeiten?
Ich versuche das positive Gefühl, dass ich früher zum Beispiel beim lesen eines Comics hatte, auf meine Bilder zu übertragen, dabei benutze ich relativ einfache Mittel wie zum Beispiel Wasserfarben und schwarze Outlines. Meine Arbeiten sollen zum einen mich selbst und meinen Blick auf die Welt präsentieren und zum anderen dem Betrachter einen Einstieg in diese Welt ermöglichen.
Die Superheldencomics der 80er und 90er hatten einen großen Einfluss auf mich, genauso wie Zeichentrickserien, Computerspiele und Horrorfilme aus jener Zeit.
Wo oder wie findest du Inspiration zu deinen Werken?
Ich mache bei der Suche nach Inspiration eigentlich keinen großen Unterschied zwischen kommerzieller Kunst und solcher, die man im Museum bewundern kann, meistens ist man in den Kunsthallen allerdings etwas dichter an der eigentlichen Quelle. Das Problem an der kommerziellen Kunst ist momentan die mangelnde Risikobereitschaft der Verwerter und der dadurch entstehende Einheitsbrei, der erst durch tausend Instanzen gehen muss, bis er irgendwann beim Konsumenten ankommt. Der Bereich Games ist da möglicherweise momentan die Ausnahme.
Wo schaust du dir am liebsten Kunst an?
Man kann ein interessantes Bild sowohl in einem Museum, in einer Galerie, als auch bei Saturn auf dem Cover einer CD entdecken. Am Konzentriertesten bin ich aber vermutlich, wenn ich mir ein Bild alleine bei mir zu Hause ansehen kann.
Welcher Gegenstand ist aus deinem Atelier nicht wegzudenken?
Nicht wegzudenken ist für mich ein Brush Pen, die Dinger sind einfach verdammt praktisch für Outlines.
Was verbindet dich mit dem Thema Spiele?
Games können Spaß machen, aber auch nerven, Stress verursachen oder frustrierend sein. Ich glaube, ich habe in meinem Leben öfter meinen Freunden beim zocken zugesehen, als selber gespielt.
Wo würdest du am liebsten deine Werke in einer Ausstellung sehen?
Überall.
Woran arbeitest du gerade?
Ich mache momentan eine Bilderserie zu den fiktiven Herkunftsgeschichten eines Sprechgesangkünstlers namens Hackface. Die Youtube-Berühmtheiten Mushiflo und Pro-Starter Beeschwerden (der auch seine eigene RapGame AP hat) haben sich entschlossen ein gemeinsames Musikprojekt (Fresseball) mit dem Newcomer Hackface und dem Produzenten Don Compressione zu starten bzw. zu kickstartern.
Weil Hackface im Gegensatz zu den anderen beiden noch ein unbeschriebenes Blatt ist, haben sich verschiedene Autoren (darunter auch einige Poetry Slam Champions und das 8-Bit Urgestein Naomi Sample) bereit erklärt ihm eine Herkunftsgeschichte zu verpassen, zu denen ich jeweils eine Leinwand bemale
Vielen Dank lieber Till und weiterhin viel Erfolg bei deinen Arbeiten.
Besuche Till Mantel auch unter: http://www.till-mantel.de/site/
Das Interview führte Oliver Knagge im Sommer 2015.