Mit der Entwicklung integrierter Chips Mitte der 70er Jahre, konnten viele Hersteller PONG Varianten und Telespiele herstellen. Einer dieser deutschen Hersteller war die Firma INTERTON Electronic aus Köln. Während die Firma in ihren ersten Jahren auf Hörgeräte spezialisert war, kamen später Taschenrechner hinzu. 1974 startete Interton dann mit einigen Varianten von Telespielen und konnte Ende der 70er Jahre sogar ein extra Modulsystem/Computer mit dem Namen VC4000 herausbringen.
Folgende Spielsysteme sind uns bekannt:
- Interton Video 2000 (1974)
- Interton Video 3000 (1976) – in zwei verschiedenen Bauarten erhältlich
- Interton Video 3001 (1977)
- Interton Video 2400 (1977) – in zwei Verpackungsvarianten erhältlich
- Interton Video 2501 (1977)
- Interton Video 2800 (1977)
- Club Exklusiv 2000 (1977)
- Interton VC 4000 Videospielcomputer (1978)
Eine besondere Rolle nimmt bei den Telespielen das erste Interton Video 2000 System ein. Zu diesem Zeitpunkt existierten noch keine „Pong in Chip“ Komponenten, so dass die Video 2000 Konsole auf CMOS Basis erstellt wurde.
Entsprechend verfügte das Telespiel über keine eingebauten Spiele – diese wurden über extra Module / Kassetten gesteckt. Für das System wurden 5 verschiedene Spiele ausgeliefert:
- Sparring
- Badminton
- Attacke
- Tennis
- Super-Tennis
Wie die Telespiele von anderen Herstellern auch, basierten die Systeme nach dem Video 2000 von Interton auf dem AY-3-8500 Chip von General Instruments. Dieser auch als „Pong in a Chip“ [2]bezeichneter Chip konnte bis zu 6 verschiedenen PONG Variationen abspielen und über Drehregler oder Schalter an der Konsole in den Spieleinstellungen beeinflusst werden.
Eine erweiterte Version des Chips erhöhte später die Anzahl der Spiele auf bis zu 10 (GI AY-3-8600) oder aber fügte weitere Komponenten wie Farbe hinzu.
1977 sollte sich der PONG Chip Markt ändern, da mit zunehmendem Wettbewerb viele Hersteller (z.B. MOSTek oder NATIONAL SEMICONDUCTIR) die Idee des „PONG in a Chip“ kopierten. General Instruments nahm dies zum Anlass weitere Chips herzustellen, die neue Spielvarianten per Steckmodulen (Cartridges) ermöglichten.
Eine andere Entwicklung nahm hier INTERTON mit der Produktion des Videocomputer VC 4000. Dieses Modulsystem konnte verschiedene Spiele darstellen, die über übliche PONG Varianten hinaus gingen.
In direkter Konkurrenz zu den US-amerikanischen Herstellern ATARI oder INTELLIVISION konnte das VC4000 technisch nur bedingt mithalten. Einige der Spiele wurden von Interton selber entwickelt, üblicherweise hat man aber Autoren aufgerufen Spiele für das System zu programmieren.
Für das System wurden 40 Spiele angekündigt, wovon aber nur 37 jemals erschienen sind.
Über Vertriebskooperationen wurde die Konsole auch vom deutschen Hersteller GRUNDIG als Superplay Computer vertrieben – hier sollte das Gerät aber nur mittels eines Modulanschlusses mit einer bestimmte Bauart von TV Geräten funktionieren.
Weitere Partner waren die deutsche Firma KÖRTING.
Quellen / Einzelnachweise:
1)
2) PONG Story by David Winter – Der AY-3-8500 Chip (abgerufen 08.01.2022)